Ausganspunkt dieser sogenannten Allwetter-Wanderung am 12. April 2022 war die Pfahlbausiedlung in Wauwil LU. Das Datum dieses Anlasses musste aus organisatorischen Gründen fest eingeplant werden. Somit entfiel ein Verschiebedatum. Demnach wäre dieser Event auch bei garstiger (regnerischer) Witterung durchgeführt worden. Glücklicherweise war uns der Wettergott wohl gesinnt, indem er die wärmende Frühlingssonne scheinen liess. Mit einem Reise-Car der Firma Gäu Travel Neuendorf fuhren 47 Wanderinnen und Wanderer nach Wauwil.
Auf der Südseite der Bahnstation befinden sich drei Pfahlbauten und ein steinzeitliches Jägerzelt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Archäologische Forschungen ergaben, dass nach der Eiszeit in der Zeit um 14’000 v. Chr. die zeitweilige Anwesenheit von steinzeitlichen Jägergruppen nachgewiesen werden konnte, wie Hugo Moos in seinem Kurzreferat ausführte. Es sind auch Belege vorhanden, wonach hier die älteste Schweizer Pfahlbausiedlung aus der Zeit um 4300 v. Chr. entstanden ist; sie lag unmittelbar am damaligen noch vorhandenen Wauwilersee, der grösste der drei Seen im Wauwilermoos. Der See im Hagimoos ist bis auf wenige kleinere Tümpel ebenfalls nicht mehr vorhanden. Es existiert nur noch der Mauensee.
Nach diesem Ausflug in die früheste menschliche Vorgeschichte startete die Wanderschar zu einem weiteren Highlight an diesem Tag. Es war das Höhlen-Käselager von Emmi in Kaltbach. Nach Überziehen der Schutzkleidung konnte mit einem Führer die ausgedehnte Anlage besichtigt werden.
Ein einführenden Film informierte über Käse und Geschichte des Höhlenlagers, das sich im Sandstein des Santenbergs befindet. Die gesamte Länge beträgt 2,3 Kilometer. Das spezielle Klima mit einer konstanten Temperatur von 12.5 Grad und 94 Prozent Luftfeuchtigkeit ist optimal für die Käse-Reifung. Rund 150‘000 Laibe der Sorten Emmentaler, Gruyère, Bergkäse und Raclette-Käse sind hier eingelagert. Die feucht mineralische Luft verleiht dem Käse eine besondere Würze.
Beim anschliessenden Apéro mit anschliessendem gemütlichem Fondueschmaus konnten die vorzüglichen Eigenschaften dieses Nahrungsmittels festgestellt werden. Richtig gesättigt ging’s bei frühsommerlichen Temperaturen weiter zum schattenspendenden Wald des Ufergürtels, der den Mauensee umgibt. Nördlich vorbei, und durch den Sursiwald wandernd kam unvermittelt ein Aussenquartier von Sursee in Sicht. Dort erwartete uns der Reise Car, der die Wandergesellschaft wohlgelaunt nach Hause brachte.
Vielen Dank allen, die dazu beitrugen, dass es wiederum ein toller Tag mit viel eindrücklichen Erlebnissen wurde.
Strub Julius & Hugo Moos